Wissenschaftliche Texte


Seronegativität bei Lyme-Borreliose


New method for detection of Borrelia burgdorferi antigen complexed to antibody in seronegative Lyme disease.

Brunner M. J Immunol Methods 2001; 249(1-2):185-90.

 

Seronegativität dadurch bedingt, dass Antikörper sich nicht frei im Serum befinden, sondern Komplexe mit den Antigenen bilden. Die Immunkomplexe sollten daher isoliert werden. Es wurde eine Technik entwickelt, die Antikörper aus dem Immunkomplex zu entfernen und danach das verbliebene Antigen mittels monoklonaler Antikörper nachzuweisen. Die Methode ist nützlich bei Seronegativität im Frühstadium und generell bei Seronegativität bei Lyme-Borreliose.

 

 

Seronegative Lyme arthritis caused by Borrelia garinii.

Dejmková H, Hulinska D, Tegzová D, Pavelka K, Gatterová J, Vavrik P. Clin Rheumatol 2002; 21(4):330- 4.

 

Einzelfall. Seronegative Lyme-Arthritis. Im Gelenkerguss Nachweis von Borrelia garinii mittels PCR.

 

 

Seronegative Lyme arthritis.

Holl-Wieden A, Suerbaum S, Girschick HJ. Rheumatol Int 2007; 27(11):1091-3.

 

Seronegative Lyme-Arthritis. Im Gelenkerguss Bb mittels PCR nachweisbar.

 

 

Sequestration of antibody to Borrelia burgdorferi in immune complexes in seronegative Lyme disease.

Schutzer SE, Coyle PK, Bemlan AL, Golightly MG, Drulle J. Lancet 1990; 335(8685):312-5.

 

Patient mit seronegativer Lyme-Borreliose bedingt durch Bindung in Immunkomplexen.

 

 

Polymerase chain reaction detection of Lyme disease: correlation with clinical manifestations and serologic responses.

Mouritsen CL, Wittwer CT, Litwin CM, Yang L, Weis JJ, Martins TB, Jaskowski TD, Hill HR. Am J Clin Pathol 1996; 105(5):647-54.

 

9 Patienten mit Seronegativität, (aber) Erregernachweis mittels PCR.

 

 

Contribution of HLA alleles in the regulation of antibody production in Lyme disease.

Wang P, Hilton E. Front Biosci 2001; 6:B10-6.

 

Hinweis auf genetische Prädisposition für Seronegativität bei Lyme-Borreliose. 7/18 Patienten mit Seronegativität wiesen HLA-DR1 auf. Seropositivität bestand nur bei 1/22 Patienten mit HLA-DR1, d.h. bei HLA-DR1 liegt bei knapp 40 % Seronegativität vor. Die Befunde legen eine Korrelation zwischen HLA-DR1 und Seronegativität nahe.

 

Die grundsätzliche Annahme, dass bei einer Lyme-Borreliose Seronegativität nicht denkbar sei, d.h. dass generell bei einer Infektion immer Antikörper gegen den auslösenden Erreger vorliegen, wird in der dargestellten Literatur widerlegt. Die Korrelation Seronegativität mit genetischen Faktoren, d.h. HLA-DR-System ist ein Aspekt der belegt, dass Seronegativität bei nachgewiesener Infektion aus genetischen Gründen vorkommen kann.

 

Auch der Zusammenhang mit so genannten Immunkomplexen zeigt die Möglichkeit von Seronegativität. Wenn nach Aufschluss des Immunkomplexes Antigen nachgewiesen wird, bedeutet dies zugleich den Nachweis des Erregers. Bei seronegativen Patienten besteht also theoretisch die Möglichkeit, Immunkomplexe aufzuschließen, das Antigen nachzuweisen und damit durch Erregernachweis die Krankheit zu beweisen.